Change Prof. Peter Kruse: Die 8 Gebote für Stillstand

In der heutigen dynamischen Geschäftswelt ist es entscheidend, dass Führungskräfte die Fallstricke erkennen, die zu Stillstand und Ineffizienz führen können. Prof. Peter Kruse hat in seinem Vortrag acht Regeln aufgestellt, die garantieren, dass sich in einem Unternehmen nichts verändert. Diese Regeln sind ironisch, aber sie bieten wertvolle Einblicke in die häufigsten Fehler, die in der Führungspraxis gemacht werden. In diesem Blogbeitrag werden wir jede Regel im Detail betrachten und analysieren, wie sie zu einem Stillstand in der Organisation führen können.

Inhaltsverzeichnis

Regel 1: Führungskräfte sollten entweder ganz raushalten oder alles im Griff haben

Die erste Regel besagt, dass Führungskräfte entweder die Kontrolle über alles behalten oder sich komplett zurückziehen sollten. Wenn Führungskräfte versuchen, alles zu kontrollieren, schränkt dies die Intelligenz und Kreativität der Mitarbeiter ein. Wenn sie hingegen zu viel Freiheit gewähren, können die Mitarbeiter keine klare Richtung finden. Diese Extreme führen dazu, dass am Ende gar nichts erreicht wird. Die beste Vorgehensweise ist es, ständig zwischen Kontrolle und Freiheit zu pendeln, was zu Verwirrung und Unsicherheit führt.

Regel 2: Diskussionen über Ziele und Inhalte nur informell führen

Die zweite Regel empfiehlt, dass Diskussionen über mögliche Veränderungen nur auf informeller Ebene stattfinden sollten. Durch die Verbreitung von Gerüchten wird Unsicherheit erzeugt, die die Entscheidungsfindung lähmt. Wenn beispielsweise jemand in einer Abteilung sagt, dass eine andere Abteilung geschlossen wird, wird dies zu Verwirrung und Panik führen. Diese Unsicherheit ist kontraproduktiv und führt dazu, dass die Mitarbeiter sich nicht auf ihre Aufgaben konzentrieren können.

Regel 3: Viele Aktivitäten gleichzeitig anstoßen

Die dritte Regel fordert dazu auf, so viele Aktivitäten wie möglich gleichzeitig zu starten. Dies sorgt für ständige Überforderung der Mitarbeiter. Anstatt langfristige Maßnahmen zu planen, sollten kurzfristige, hektische Aktivitäten gefördert werden, die die Mitarbeiter überlasten und ihre Produktivität beeinträchtigen. Diese operative Hektik führt dazu, dass die Mitarbeiter sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren können.

Regel 4: Wettbewerb initiieren

Die vierte Regel besagt, dass ein umfassender Wettbewerb geschaffen werden sollte, bei dem jeder darauf hingewiesen wird, dass nur der Einsatz zählt. Dies fördert ein feindliches Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter gegeneinander arbeiten, anstatt zusammenzuarbeiten. Solch ein „Krabbenkorb“-Mentalität führt dazu, dass die Mitarbeiter sich gegenseitig zurückhalten, anstatt gemeinsam Erfolge zu erzielen.

Regel 5: Nach den Verursachern von Problemen suchen

Die fünfte Regel besagt, dass unnachgiebig nach den Verursachern von Problemen gesucht werden sollte. Anstatt Veränderungen zu initiieren, sollte die Organisation sich auf die Analyse konzentrieren. Diese Regel führt dazu, dass Probleme nie gelöst werden, weil die Mitarbeiter in endlosen Analysen gefangen sind. Je mehr analysiert wird, desto weniger Veränderung findet statt.

Regel 6: Über bestehende Regeln nicht diskutieren

Die sechste Regel empfiehlt, die bestehenden Regeln nicht in Frage zu stellen. Dies führt dazu, dass veraltete und möglicherweise ineffektive Praktiken beibehalten werden. Wenn Mitarbeiter nicht die Freiheit haben, die Relevanz von Regeln zu diskutieren, wird Innovation unterdrückt, und die Organisation bleibt in ihren alten Mustern gefangen.

Regel 7: Schnelles Commitment bei Beschlüssen

Die siebte Regel besagt, dass Beschlüsse schnell konsensfähig gemacht werden sollten, um dann informell in Frage gestellt zu werden. Wenn Entscheidungen hastig getroffen werden, geschieht dies oft ohne gründliche Überlegung. Diese schnelle Zustimmung führt dazu, dass die Mitarbeiter innerlich gegen die getroffenen Beschlüsse arbeiten, was die Umsetzung erheblich erschwert.

Regel 8: Veränderungsgeschwindigkeit anpassen

Die letzte Regel besagt, dass die Geschwindigkeit der Beschlussfassung immer schneller sein sollte als die der Umsetzung. Diese Regel führt dazu, dass Mitarbeiter das Gefühl haben, dass Veränderungen nicht ernst genommen werden. Wenn die Umsetzung hinter den Beschlüssen zurückbleibt, lernen die Mitarbeiter, dass Veränderungen letztendlich nichts bewirken und dass sie einfach abwarten können, bis die „Welle“ der Veränderung vorüber ist.

Fazit

Die acht Regeln von Prof. Peter Kruse sind ironisch, aber sie spiegeln die Realität vieler Organisationen wider. Wenn diese Regeln beachtet werden, ist Stillstand garantiert. Führungskräfte müssen sich der Fallstricke bewusst sein, die diese Regeln darstellen, und aktiv daran arbeiten, eine Kultur des Wandels und der Innovation zu fördern. Nur so können Unternehmen in der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt erfolgreich sein und sich weiterentwickeln.

FAQ

Was sind die wichtigsten Punkte der acht Regeln für Stillstand?

Die Regeln betonen die Wichtigkeit von Kontrolle, informeller Kommunikation, Überforderung durch Aktivitäten, Wettbewerb unter Mitarbeitern, endloser Analyse, das Festhalten an bestehenden Regeln, schnelles Commitment und die Diskrepanz zwischen Beschluss- und Umsetzungsdynamik.

Wie können Führungskräfte die Stillstand-Regeln vermeiden?

Führungskräfte sollten eine offene Kommunikationskultur fördern, klare Ziele setzen, Prioritäten für Aktivitäten festlegen, Teamarbeit anstatt Wettbewerb unterstützen und die Umsetzung von Veränderungen ernsthaft verfolgen.

Warum sind diese Regeln wichtig zu beachten?

Diese Regeln sind wichtig, weil sie häufige Fehler in der Führungspraxis aufzeigen, die zu Ineffizienz und Stillstand führen können. Das Verständnis dieser Regeln hilft Führungskräften, bessere Entscheidungen zu treffen und eine positive Unternehmenskultur zu schaffen.

Wie kann man die Veränderungsgeschwindigkeit in einem Unternehmen erhöhen?

Um die Veränderungsgeschwindigkeit zu erhöhen, sollten Führungskräfte sicherstellen, dass Entscheidungen gut durchdacht sind, die Kommunikation klar und offen ist und dass die Mitarbeiter in den Veränderungsprozess einbezogen werden. Außerdem sollten sie den Fokus auf die Umsetzung von Veränderungen legen.

Dr. Tobias C. Haupt

Dr. Tobias C. Haupt

Berater und Coach für Führungskräfte im Change. Diplom-Psychologe & MBA Mehr auf www.tobias-haupt.de und https://www.linkedin.com/in/tobias-haupt/
München